Meinrad Ziegler - Heternormativität und Homosexualitäten

„Heteronormativität“ ist ein äußerst wirksames soziales Konzept. Es strukturiert die soziale Wirklichkeit auf zwei Ebenen: Erstens teilt es die Menschen in zwei – vorgeblich – körperlich und sozial eindeutig voneinander unterschiedene Geschlechter und stellt dadurch eine Ordnung im Hinblick auf Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen her. Zugleich werden alle anderen, nichtheterosexuellen Formen des Lebens und Begehrens ausgegrenzt. Zweitens wird dadurch Heterosexualität als umfassendes gesellschaftliches Ordnungssystem etabliert, welches das Zusammenleben der Menschen auch jenseits der Sexualität strukturiert. Das Prinzip der Heteronormativität ist in die gesellschaftliche Arbeitsteilung, in die Institution der Familie, in die herrschenden Geschlechterverhältnisse und Geschlechterbeziehungen und in deren Vorstellungswelt eingeschrieben.

 

Univ. Prof. Dr. Meinrad Ziegler, Sozialwissenschaftler an der Uni Linz, wird sich in seinem Impulsvortrag und im Gespräch mit dem Konzept der Heteronormativität, mit nicht-heterosexuellen Lebensformen, sexuellen Identitätskonstruktionen und –politiken auseinandersetzen.

 

Moderation: Peter Niedermair