Wolken ziehen vorüber

Kaurismäki Trilogie der Verlierer

Regie: Aki Kaurismäki, Finnland/Deutschland/Frankreich 1996,  96Minuten, OF, digital FSK: ab 12


Für eine entlassene Kellnerin und ihren Mann, einen Straßenbahnfahrer, der Opfer der Rationalisierung bei den städtischen Verkehrsbetrieben wurde, beginnt eine deprimierende Zeit der Arbeitssuche. Nach erschöpfenden Erfahrungen bei ihren Bittgängen treten sie die Flucht nach vorn an und eröffnen ein eigenes Restaurant. Ein außergewöhnlicher Balanceakt zwischen herzzerreißendem Drama und lakonisch-knapp erzählter anrührender Komödie, mit minimalen Mitteln souverän inszeniert. - Sehenswert ab 16 (filmdienst)

 

 

Kaurismäki Trilogie der Verlierer

(In Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk Vorarlberg)
Trilogie der Verlierer nennt Aki Kaurismäki seine drei letzten Filme, in denen Themen wie Arbeits- bzw. Obdachlosigkeit und schließlich Einsamkeit im Mittelpunkt der Geschichten stehen. „Ich liebe Verlierer, weil ich selbst einer bin“ kokettiert Kaurismäki. Wie seine Filmfiguren, die sich und ihrem (meist miesen) Dasein treu bleiben, geht der finnische Regisseur mit Kultstatus konsequent seinen eigenen Weg. Die entschlossene Leidensfähigkeit des Kaurismäki-Universums ist inzwischen ein Markenzeichen. Ob er und seine Figuren nun Verlierer sind oder nicht, ist auch eine Frage der Perspektive. In ihrem stoischen Pessimismus lässt sich jedenfalls keiner von ihnen von der Gesellschaft verbiegen. In seiner eigenwilligen Art macht Kaurismäki seit Jahren großes Gefühlskino mit kleinen Geschichten und wenig Hoffnung. Er erzählt ohne viele Worte zu verlieren und mit sparsam gestreutem schwarzem Humor. Bevorzugt werden starre Kameraeinstellungen und eine durchkomponierte Ästhetik. Seine ausgewählten Bilder sind unterlegt mit dramatisierender Musik, die zum Trinken ermuntert und direkt ins Herz trifft. (filmdienst)