Der Mann ohne Vergangenheit

Kaurismäki Trilogie der Verlierer

Regie: Aki Kaurismäki, Finnland/Deutschland 2002,  96Minuten, OF, digital FSK: ab 12

 

Ein von Räubern erschlagener Mann kehrt ins Leben zurück. Obwohl er sein Gedächtnis verlor, gelingt es ihm mit Einfallsreichtum, Hartnäckigkeit und durch die Liebe einer Heilsarmee-Angehörigen, wieder Fuß zu fassen.

 

Modernes sozialkritisches Märchen mit religiösen Untertönen, das die Geschichte einer Menschwerdung erzählt und den Traum von Nächstenliebe und Solidarität durchbuchstabiert. Ein in satten Technicolor-Farben eindrucksvoll gestalteter Film, der sich durch Stilwillen, Situationskomik und poetische Imagination auszeichnet und von überzeugenden Hauptdarstellern getragen wird. (Zwei Preise in Cannes 2002) - Sehenswert ab 16 (filmdienst)

 


 

 

Kaurismäki Trilogie der Verlierer

(In Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk Vorarlberg)
Trilogie der Verlierer nennt Aki Kaurismäki seine drei letzten Filme, in denen Themen wie Arbeits- bzw. Obdachlosigkeit und schließlich Einsamkeit im Mittelpunkt der Geschichten stehen. „Ich liebe Verlierer, weil ich selbst einer bin“ kokettiert Kaurismäki. Wie seine Filmfiguren, die sich und ihrem (meist miesen) Dasein treu bleiben, geht der finnische Regisseur mit Kultstatus konsequent seinen eigenen Weg. Die entschlossene Leidensfähigkeit des Kaurismäki-Universums ist inzwischen ein Markenzeichen. Ob er und seine Figuren nun Verlierer sind oder nicht, ist auch eine Frage der Perspektive. In ihrem stoischen Pessimismus lässt sich jedenfalls keiner von ihnen von der Gesellschaft verbiegen. In seiner eigenwilligen Art macht Kaurismäki seit Jahren großes Gefühlskino mit kleinen Geschichten und wenig Hoffnung. Er erzählt ohne viele Worte zu verlieren und mit sparsam gestreutem schwarzem Humor. Bevorzugt werden starre Kameraeinstellungen und eine durchkomponierte Ästhetik. Seine ausgewählten Bilder sind unterlegt mit dramatisierender Musik, die zum Trinken ermuntert und direkt ins Herz trifft. (filmdienst)